Betrugsmaschen
erkennen!

Seit der Corona-Pandemie haben Kartentransaktionen massiv zugenommen. Das lockt Betrüger:innen an, die mit immer neuen Betrugsmaschen versuchen, ihren Opfern Geld zu stehlen. Wir stellen die häufigsten vor. Weitere Informationen über wichtige Begriffe im Zusammenhang mit Kartenbetrug oder zu aktuellen Betrugsphänomenen sind im Glossar oder auf cybercrimepolice.ch zu finden.

1. Phishing

Bei den meisten Betrugsversuchen werden potenzielle Opfer auf sogenannte Phishing-Seiten gelockt. Dafür verschicken Betrüger:innen SMS-Nachrichten oder E-Mails an ihre Opfer. In der Nachricht werden diese aufgefordert, einem Link zu folgen. Wer auf den Link klickt, kommt auf eine gefälschte Seite. Dort versuchen Betrüger:innen an möglichst viele persönliche Informationen zu gelangen: Name, Geburtsdatum, Kreditkartennummer, Ablaufdatum. Mit diesen Daten gelingt es den Tätern, später den Opfern ihr Geld zu stehlen.

Video: Das passiert bei Phishing!

Was tut die Polizei gegen Kartenbetrug?

Ein und dieselbe Masche

Phishing-Attacken unterscheiden sich oftmals hinsichtlich Aufmachung und Tonalität. Das Prinzip dahinter ist jedoch immer dasselbe. Drei Betroffene berichten, was ihnen passiert ist.

Tipp

Tipp

Wenn Sie unsicher sind, ob es sich um eine Phishing-Nachricht handelt, prüfen Sie die E-Mail-Adresse des Absenders.

Was kann ich tun?

2. Pharming

Diese Betrugsart ist mit Phishing verwandt. Nutzer:innen geben eine korrekte Web-Adresse ein und werden auf eine gefälschte Seite umgeleitet, ohne dies zu bemerken. Dies geschieht mit Hilfe eines Virus oder eines Trojanischen Pferds. Wie beim Phishing werden die Opfer dann aufgefordert, persönliche Daten und Karteninformationen einzugeben. Mit diesen Informationen können die Betrüger:innen schliesslich problemlos Geld stehlen. Die Betrugsart wird «Pharming» genannt, weil die Betrüger:innen im Hintergrund oft ganze Server-Farmen mit gefälschten Websites betreiben.

Was kann ich tun?

3. Carding

Bei Carding nutzen Täter:innen gestohlene oder gefälschte Karteninformationen, um online einzukaufen oder Geld am Bancomaten abzuheben. Dabei haben sie es bewusst auf Karten abgesehen, deren Sicherheitssysteme sehr schwach sind oder kaufen bewusst bei Online-Shops ein, die schwache Sicherheitssysteme anwenden. Die Daten wurden vorgängig durch Phishing-Betrug, Datenschutzverletzungen oder Skimming illegal gesammelt und auf Carding-Foren, meistens im Darknet, verkauft. Die Opfer erfahren vom Betrug oft erst dann, wenn ihnen bereits Geld gestohlen wurde. Zwischen dem Zeitpunkt des Datendiebstahls und dem eigentlichen Betrug können oft Monate verstreichen.

Was kann ich tun?

4. Scamming

Bei Scamming versuchen Betrüger:innen ihre Opfer mit besonders verlockenden Angeboten zu ködern: die grosse Liebe, das schnelle Geld oder der Traumjob. Im Kern zielen aber alle Avancen darauf ab, den Opfern ihr Geld aus der Tasche zu ziehen. Mit Vorwänden und leeren Versprechungen bringen die Scammer ihre Opfer dazu, Vorauszahlungen zu leisten. Die Betrugsmasche Scamming tritt in verschiedenen Formen auf: Betrug mit vorgetäuschter Liebe (Romance Scam), Betrug mit falschen Geldversprechen (Investment Scam), Betrug mit Wohnungsangeboten (Flatmate oder Holiday Scam), Betrug mit dem Traumjob (Employment Scam) oder Lottogewinn-Versprechen (Lottery Scam).

Was kann ich tun?

5. Account Takeover

Beim Account Takeover kaufen Täter:innen im Namen argloser Opfer ein und lassen die Ware an eine andere Adresse liefern. Bei vielen Online-Shops ist dies möglich, da die Identität der Besteller ungenügend geprüft wird. Oftmals reicht es, Name, Vorname und das Geburtsdatum anzugeben, um auf Rechnung zu bestellen. So bemerken Opfer den Betrug erst, wenn Zahlungsaufforderungen und Mahnungen bei ihnen eintreffen.

Achten Sie darauf, dass Sie nur bei vertrauenswürdigen Händlern einkaufen. Diese sind mit dem Label «trusted shops» ausgezeichnet.

Lassen Sie sich Zeit
Betrüger:innen nutzen meistens die Gutgläubigkeit und Unachtsamkeit ihrer Opfer aus. Lesen Sie Nachrichten mit Zahlungsaufforderungen oder -bestätigungen sorgfältig und klicken Sie nicht aus Zeitmangel einfach auf «Weiter».

Video: Das passiert beim Account Takeover

Tipp

Tipp

Achten Sie bei Online-Shops auf das Label «trusted shops.»

Was kann ich tun?

6. Gestohlene oder verlorene Karte

Debit- oder Kreditkarten werden leider oft gestohlen. Sobald die Täter:innen die Karte haben, können sie mit der Contactless-Funktion Transaktionen bis zu 80 Franken ohne PIN-Eingabe tätigen.

Kartenherausgeber haben deshalb zum Schutz eine Limite definiert. Sobald diese erreicht ist, erfolgt eine PIN-Abfrage. Somit wird verhindert, dass Täter:innen beliebig viele Transaktionen nacheinander ausführen können.

So schützen Sie Ihre Karte

Was kann ich tun?

7. Abfangen von Karte oder PIN

Alle Kredit- und Debitkarten haben ein Verfallsdatum. Kund:innen erhalten bei Erstkarten oder Ersatzkarten eine neue Karte per Post zugestellt. Dreiste Betrüger:innen schrecken nicht davor zurück, solche Sendungen bei der Post oder am Briefkasten abzufangen. Zudem gibt es auch Fälle, in denen Betrüger:innen im Namen der Opfer missbräuchliche Kartenanträge stellen und an sich schicken lassen.

Was kann ich tun?